Die Diagnosestellung und Behandlung von Brusterkrankungen ist ein zentrales Anliegen meiner Tätigkeit. Während meiner klinischen Tätigkeit in einem zertifizierten Brustzentrum mit jährlich über 150 Neuerkrankungen konnte ich meine diagnostischen Fähigkeiten auf diesem Gebiet umfassend aufbauen. Diese Fähigkeiten sind nun wichtig für die tägliche Arbeit in meiner Praxis.
Angst vor Brustkrebs –
nicht ganz unbegründet.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in allen Staaten der industrialisierten Welt. Derzeit erkrankt jede 8. Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter kontinuierlich an. Jüngere Frauen sind nur selten betroffen, erst ab dem 40. und besonders ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, deutlich.
Ein Großteil der Brustkrebserkrankungen wird von den Frauen selbst entdeckt, meist ganz zufällig beim Waschen oder Eincremen oder durch das bewusste Abtasten der eigenen Brust als Krebsfrüherkennungsmaßnahme. Wir empfehlen daher zusätzlich zur Vorsorge in der Praxis die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust.
Selbstuntersuchung.
Wann?
Sie sind gefragt!
Versuchen Sie monatlich Ihre Brust abzutasten. Ein guter Zeitpunkt hierfür ist eine Woche nach dem Beginn der Regelblutung. In dieser Zeit ist das Gewebe weicher und lässt sich besser untersuchen.
Nach den Wechseljahren kann die Untersuchung immer durchgeführt werden.
Wenn Sie merken, dass sich eine Brust anders anfühlt als sonst, machen Sie bei uns einen Termin. Denken Sie daran, dass es auch viele gutartige Brustveränderungen gibt. Panik ist nicht angesagt. In vielen Fällen gehen Sie beruhigt aus der Praxis. Vor allem bei jüngeren Frauen können hormonelle Schwankungen zu Schwellungen in der Brust führen. Oder es lassen sich Knoten oder Zysten mit Gewebsflüssigkeiten ertasten. Zysten sind Flüssigkeitsansammlungen, die in der Regel gutartig sind und nicht entarten. Sie müssen nicht entfernt werden.
Wie?
Tasten Sie systematisch jeden Teil der Brust ab. Spüren Sie, wie sich die Brust direkt unter der Haut und in der Tiefe anfühlt (dazu müssen Sie mit den Fingern etwas mehr Druck ausüben). Wenn Sie Ihre Brüste zum ersten Mal bewusst abtasten, erschrecken Sie vielleicht, weil Ihnen das äußerlich so glatte Gewebe ziemlich knubbelig vorkommt. Besonders bei jungen Frauen mit sehr ausgeprägtem Drüsengewebe kann das der Fall sein. Bei Frauen nach den Wechseljahren ist die Brust oft weicher, weil sich dann das Drüsengewebe zurückbildet und teilweise durch Fettgewebe ersetzt wird. Tasten Sie auch den Rand des Brustmuskels in Richtung Achselhöhle am besten bei gesenktem Arm und die Achselhöhle ab.
Der Bereich um die Brustwarze fühlt sich etwas härter an. Auch das können Sie besser einordnen, wenn Sie die Brust regelmäßig abtasten und mit ihr vertraut sind. Idealerweise sollten Sie die komplette Untersuchung danach noch einmal im Liegen wiederholen. Zum Schluss sollten Sie noch Ihre Brustwarze zusammendrücken und darauf achten, ob sie Flüssigkeit absondert.
Wichtig: Die Selbstuntersuchung der Brust ist kein Ersatz für die Teilnahme an der ärztlichen Früherkennungsuntersuchung.
Mammographiescreening.
Natürlich Ja!
Das Mammographie Screening wird für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren als wirksame Screening-Methode zur Brustkrebsfrüherkennung angeboten. Die Mammographie kann Brustkrebs in einem frühen Stadium entdecken. Dadurch erhöht sich die Chance, dass erkrankte Frauen geheilt werden können. Frauen können ihr Risiko an Brustkrebs zu sterben, senken. Deshalb empfehlen wir das Mammographie-Screening.
Auf Wunsch.
Mammasonographie.
Die alleinige Tastuntersuchung kann kleine Tumoren nur selten detektieren. Die frühzeitige Diagnose ist aber wichtig für die weitere Prognose. Bildgebende Verfahren können häufig Tumore früher erkennen.
Gerade bei dichtem Brustdrüsengewebe sind Veränderungen im Brustultraschall manchmal besser sichtbar als bei der Mammographie. Die Mammasonographie stellt eine ergänzende Diagnostik zur Tastuntersuchung und Mammographie dar. Es handelt sich aber hierbei um eine Wunschleistung, wenn sie im Rahmen der Vorsorge erfolgt.